Was Sie selbst tun können
Betrachten Sie Ihre Angst als ein zu viel an Energie, welche nicht kanalisiert werden kann. Sie müssen einen Kanal finden, in welchem Sie diese Energie ableiten können. Nach diesem Denkmodell wird schnell klar, dass Angstbewältigungsstrategien immer nur aktiv und niemals passiv durchgeführt werden müssen.
Alle angebotenen Therapien, die Sie passivieren, sind nicht geeignet dauerhafte Hilfe zu bringen. Nur Sie selbst können Ihre überschießenden Energien in sinnvolle und Gewinn bringende Lebensqualität umsetzen. Die wichtigste aller Therapien, ob von Ihnen selbst durchgeführt oder gemeinsam mit einem qualifizierten Therapeuten durchgeführt, ist die kognitive Verhaltenstherapie. Die hier angesprochenen Denkansätze und Lösungsmöglichkeiten sind zum größten Teil dem Oberbegriff kognitive Verhaltenstherapie zuzuordnen. Die kognitive Verhaltenstherapie geht im Großen und Ganzen davon aus, dass der Mensch im Leben bestimmte Verhaltensweisen erlernt und bestimmte Erfahrungen gemacht hat. Eine bestimmte Einstellung führt beim Menschen stets zu immer wiederkehrenden Reaktionsweisen.
Positive Verstärkung
Viele Dinge des Alltags gehen uns allen nur sehr schwer von der Hand, vor vielen Dingen sträuben wir uns. Seien es nun für ein Schulkind die leidigen Hausaufgaben oder für einen Büroangestellten ein bestimmter Monatsabschluss. Was uns allen im Alltag hilft, auch weniger geliebte Dinge zu tun, ist die Methode der positiven Verstärkung.
Das ist eine Methode, bei welcher wir einer unangenehmen eine angenehme Tätigkeit folgen lassen. Nach dem winterlichen Heimweg trinken wir einen heißen Tee, nach dem Monatsabschluss im Büro gehen wir eine Pizza essen mit den Kollegen; die Schulkinder gehen nach den leidigen Hausaufgaben endlich raus Fußball spielen. Diese angenehmen Tätigkeiten, die wir den unangenehmen folgen lassen, bezeichnet man als positive Verstärker. Wir verbinden die unangenehme mit der angenehmen Tätigkeit. Dadurch wird die unangenehme einfacher und schneller erledigt, weil wir wissen, danach folgt etwas Schönes, auf das wir uns freuen. Das System der positiven Verstärkung stammt aus dem Bereich der Lerntheorie und lässt sich sehr gut auf Ihr tägliches Leben übertragen.
Gedanken neu konditionieren
Ab sofort sollten Sie auf einige Ihrer Gedankengewohnheiten achten. Sagen und denken Sie bitte nicht mehr die beiden Worte „immer“ und „nie“. Diese führen bei einer negativen Grundhaltung häufig zu folgenden Gedankengängen: - Immer geht alles schief - Nie bekomme ich was ich will - Nie habe ich Glück - Immer hacken alle auf mir herum.
Auch andere Globalworte wie z. B. „jeder“, „keiner“, „alle“ führen im täglichen Routinedenken oft zu solchen Sätzen: - "Jeder macht mit mir was er will" - "Keiner hat wirklich Verständnis für mich" - "Alle haben Vorurteile" und so weiter. Versuchen Sie ab sofort mit allen Ihren Gedanken eine differenzierte Bewertung der alltäglichen Situationen vorzunehmen. Dies wird dazu führen, dass viele negative Denkmuster bald völlig bei Ihnen verschwunden sein werden.
Nehmen Sie sich selbst an
Haben Sie sich selbst angenommen und akzeptiert? Sind Sie zufrieden mit Ihrem Aussehen, Ihrer gesellschaftlichen Stellung? Beides können Sie selbst nahezu beliebig verändern. Sie können dicker oder dünner werden, blonde oder braune Haare haben, modische oder sportliche Kleidung tragen. Mit einigen Dingen müssen Sie sich aber aussöhnen. Dies sind die Ihnen von Natur gegebenen Rahmenbedingungen, die Sie nicht ändern können. Sie müssen Ihr Alter annehmen und körperliche Besonderheiten, wie z. B. Behinderungen. Alles dies macht Sie unter Milliarden Menschen einzigartig. Bitte bedenken Sie, dass es Sie nur ein einziges Mal hier auf der Erde gibt. Nehmen Sie sich selbst an, wie Sie sind. Wenn Ihnen etwas nicht an sich gefällt, dann ändern Sie es, sofern es veränderbar ist.
Die Verantwortung für sich selbst übernehmen, das heißt, sich nicht mehr in der Rolle des „vom Schicksal Betroffenen“ zu sehen; sich nicht mehr hilflos in einer feindlichen Umwelt zu sehen. Die Verantwortung für sich selbst übernehmen, dass heißt auch, aufzuhören immer zu bereuen und zu bedauern. Verantworten heißt zu den Entscheidungen zu stehen, die Sie treffen und sich mit dem Ergebnis und den Resultaten dieser Entscheidungen zufrieden zu geben. An dem Tag, an dem Sie Verantwortung für sich übernehmen, hören Sie auf andere für Ihr Schicksal verantwortlich zu machen. Andere sind plötzlich nicht mehr schuld daran, dass Sie nicht Ihre Wunscharbeit haben, nicht in Ihrem Wunschhaus leben und nicht Ihren Wunschpartner haben.
Befreien von negativer Erwartung
Auf den flüchtigen Gedanken hin ist sie da, die Panikattacke. Betroffene Patienten steuern eine Heerschar von negativen Gefühlen und negativen Erwartungshaltungen, ständig. Oft wird ihnen sicherlich gar nicht bewusst, was sie eigentlich erwarten. Vielleicht beschäftigen sie sich mit Angst vor dem Tod, mangelnden Selbstwertgefühlen, Krankheitssymptomen, Furcht vor Verlusten, Befürchtungen hinsichtlich des Arbeitsplatzes oder Verlassensein. Vielleicht stellen Sie sich vor, dass Sie im Krankenhaus zum wiederholten Male untersucht werden. Vielleicht hoffen Sie darauf, den Medizinspezialisten endlich zu finden, der Sie von Ihrer Angst befreit.
Dies konditioniert Ihr Gehirn nur auf die ständige Befriedigung der negativen Erwartungen. Es verschafft Ihnen diese düsteren Bilder, so gut es kann. Konditionieren Sie sich ab heute völlig anders. Sie sollten ab heute nur noch über Ihre Wünsche und Hoffnungen nachdenken. Denken Sie an große Traumreisen, die vielleicht irgendwann einmal möglich wären. Denken Sie an Ihr Traumauto oder Ihr Traumhaus. Schauen Sie in Ihrer Umgebung einen beliebigen Parkplatz an und stellen Sie sich vor, wie Sie in dem offenen BMW oder Mercedes Cabrio aussehen würden und wie alle Leute Sie darum beneiden würden.
Bei aktiver Arbeit an sich selbst ist die Chance sehr groß, dass Sie in kürzester Zeit Ihr Leben wieder angstfrei genießen können.